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Behandlungsmöglichkeiten

Auf eine Operation des Leistenbruchs kann ggf. verzichtet werden, wenn keine Beschwerden vorliegen und keine Gefahr besteht, dass Bauchorgane, insbesondere Darmteile, eingeklemmt werden können.

Operative Therapieformen

Meistens wird ein Leistenbruch jedoch operiert, da er Schmerzen verursacht und unangenehm ist. Latent besteht immer die Gefahr einer Einklemmung von Organen.


Verstreicht viel Zeit bis zur Operation, kann ein Leistenbruch auch größer werden und ggf. in den Hodensack abrutschen. Bei der nicht zurückschiebbaren Hernie (= irreponible Hernie) kann der Bruch vom Untersucher nicht mehr in den Leistenkanal zurückgeschoben werden. Ursache dafür können Verwachsungen zwischen dem Bruchsack und dem Bruchinhalt sein.

Beim eingeklemmten Leistenbruch (= inkarzerierte Leistenhernie) ist die Blutversorgung der im Bruchsack befindlichen Organteile behindert oder gar unterbrochen. Somit besteht die Gefahr, dass diese abgeschnürten Organteile in kurzer Zeit absterben. Dies ist eine lebensbedrohliche Situation, die eine sofortige Notoperation erfordert.

Jede Leistenhernie sollte heutzutage operiert werden, um oben genannte Komplikationen zu vermeiden. Bei einem unkomplizierten Bruch wird der OP-Zeitpunkt mit dem Patienten vereinbart und der Patient kann in aller Ruhe zur Operation vorbereitet werden. Die eingeklemmte und nicht zurückschiebbare Hernie ist eine absolute Operationsindikation. Sie muss sofort erfolgen, um Folgeschäden zu vermeiden. Eine spontane Ausheilung eines Leistenbruches kommt leider nicht vor. Eine Behandlung mit Bruchbändern oder Bandagen heilt die Brucherkrankung nicht aus, sie kann zu Druckschäden der Haut führen und sollte nur bei schwersten Allgemeinerkrankungen in Erwägung gezogen werden.


Alle Bruchoperationen verlaufen unter demselben Grundgedanken. Der komplette Bruchsack mit Inhalt wird wieder an seinen Platz zurückgebracht, die Bruchlücke wird verschlossen und die Hinterwand des Leistenkanals verstärkt.

Bei der offenen Methode ohne Netz nach Shouldice wird die innere Bauchwandfaszie (diese kleidet die innere Bauchwand aus) gespalten und mit sich gedoppelt vernäht, wodurch die Hinterwand des Leistenkanals verstärkt wird.

Meist muss jedoch diese Hinterwand zur dauerhaften Stabilisierung mit einem gut verträglichen Kunststoffnetz (aus Polypropylen) verstärkt werden (offene Operation mit Netz nach Lichtenstein).

Bei der laparoskopischen Technik ("Knopflochchirurgie") werden meist drei kleine Hautschnitte von 5-10 mm im Nabel und im Unterbauch gemacht, über diese eine Kamera und die Operationsinstrumente in den Bauchraum eingeführt werden. Unter dieser Videobeobachtung wird der Bruch von innen durch den Bauchraum oder durch den unmittelbar vor dem Bauchfell gelegenen Raum versorgt und ein Kunststoffnetz zur Abdeckung der Bruchpforte eingelegt.

Vorteile des minimal-invasiven Verfahrens gegenüber der konventionellen, offenen Operation sind die meist nur geringen postoperativen Beschwerden, die winzigen Operationswunden und die schnelle Erholung und frühzeitige Belastbarkeit. Besonders für Rezidive (Wiederauftreten des Bruches nach einer Operation) ist diese Operationstechnik geeignet, da hier nicht in einer vernarbten Region operiert werden muss. Nachteile sind die etwas höheren Risiken durch Verletzung der Bauchorgane.


Auch bei der Operation der Leistenhernie können sich unerwünschte Ereignisse einstellen. Schwere und lebensgefährliche Komplikationen sind außerordentlich selten. Relativ häufig sind bei allen operativen Verfahren Schwellungen im Operationsbereich, bedingt durch Blutergüsse oder Gewebewasseransammlungen. In aller Regel schwinden diese Schwellungen in kurzer Zeit. Auch länger anhaltende Schmerzen, Nervenschmerzen oder Gefühlsstörungen werden beobachtet. Die Schmerzen lassen meist bald nach, die Gefühlsstörungen, die häufig nur einen kleinen Hautbereich betreffen, können jedoch auch länger anhalten oder auf Dauer bestehen bleiben. Rezidive, also das Wiederauftreten eines Bruches, können bei allen Operationsverfahren vorkommen, sind aber bei Verwendung von Kunststoffnetzen seltener. Verhärtungen und Schrumpfungen im Bereich der eingesetzten Kunststoffnetze sind sehr selten, eine Allergie oder Abstoßung kommt praktisch nicht vor. Verletzungen des Samenstranges mit negativen Folgen für den betroffenen Hoden sind selten (Hodenentzündung, Hodenschwund). Bei der laparoskopischen Methode kann es sowohl zu Verletzungen von sich im Bauchraum befindenden Organen und Gefäßen als auch zu Nervenirritationen (Berührungsempfindungsstörungen oder Schmerzen in der Leiste) kommen.


Nach der Operation kann der Patient gleich aufstehen, längere Liegezeiten sind unnötig. Bei der offenen Methode nach Shouldice sollten Sie schweres Heben und körperliche Anstrengung für 3 Monate zur Verhinderung eines Wiederauftretens des Leistenbruchs vermeiden. Wurde nach Lichtenstein ein Netz eingelegt, sollten Sie sich für 3 Wochen körperlich schonen. Nach einer laparoskopischen Operation ist nur eine geringe körperliche Schonung notwendig. Die Arbeitsfähigkeit richtet sich nach der Art der Tätigkeit. In der Regel ist man 2-3 Wochen nach der Operation wieder arbeitsfähig

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