Bei der Patellaluxation (Kniescheibenverrenkung) handelt es sich entweder um ein angeborenes „Herausspringen“ der Kniescheibe oder durch einen Unfall verursachtes Luxieren. Manche Patienten können die Kneischeibe selbst wieder einrenken.
Dennoch sollte das Knie ärztlich untersucht werden, da bei ca. 24 % auch Knorpel oder Knochen verletzt werden (s.g. Abscherfrakturen), die – wenn sie übersehen werden – in einer schrittweisen Knorpelschädigung enden können.
Ist die Kniescheibe aus ihrer Verankerung gesprungen, schwillt meistens das Kniegelenk an, die Beweglichkeit ist schmerzhaft eingeschränkt und es liegt ein deutlicher Druckschmerz am Innenrand der Kniescheibe vor.
Operative Therapieformen
Da es nach einer konservativen Behandlung der Luxation häufig zu wiederholten Verrenkungen kommt, wird – besonders bei jungen Patienten – die operative Versorgung empfohlen. Durch eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) sind unterschiedlich komplizierte Behandlungen einer Patellaluxation möglich:
- Spaltung des äußeren Kniescheibenbandes
- Raffung des Innenbandes oder Bandrefixation
- Knorpelglättung
- offene Versetzung des Ansatzes der Kniescheibensehne am Schienbein
- komplizierte Umstellungen am Oberschenkel.
Im Allgemeinen ist der erstgenannte Eingriff ausreichend.
Nach der Operation
Eine intensive Physiotherapie ist nach diesen Eingriffen zwingend notwendig.
Direkt nach der Operation ist meistens eine Vollbelastung im Stehen möglich. Dennoch ist eine kurzfristige Schienenruhigstellung erforderlich sowie anschließend das Tragen einer Bandage. Die Beugefähigkeit ist besonders unter Belastung für ca. 6 Wochen eingeschränkt. Sportliche Aktivitäten können Sie nach ca. 3 Monaten wieder aufnehmen.